Embracer Group

Wie bereits berichtet fährt die Embracer Group nach einem geplatzten Milliarden-Deal aktuell einen Sparkurs. Nun hat das Unternehmen die Zahlen für das letzte Quartal im vergangenen Jahr veröffentlicht. In der Folge stürzte der Aktienkurs des Unternehmens innerhalb eines Tages um über 20 Prozent ab.

Erwartungen der Analysten verfehlt

Demnach stieg der bereinigte Betriebsgewinn im Quartal zwar um 7 Prozent auf 2,15 Milliarden schwedische Kronen, allerdings blieb man damit knapp unter den erwarteten 2,21 Milliarden Kronen. Das entspricht zwar einem Plus zum Vorjahr in Höhe von vier Prozent, allerdings verteilt sich das Wachstum sehr ungleichmäßig. Für vom Aus bedrohte Spieleentwickler wie Piranha Bytes sind das keine guten Nachrichten, denn mit einem Rückgang von fünf Prozent sind die PC- und Konsolen-Spiele die einzige Sparte, in der die Umsätze zurückgingen, während die Bereiche Mobile Games, Tabletop Games und Entertainment & Services Wachstumsraten von vier bis zwölf Prozent verzeichnen konnten.

Schuldenziele verfehlt

Wie man den Zahlen entnehmen kann wurden zwischen März 2023 und Ende 2023 insgesamt knapp 1400 Stellen abgebaut, wovon knapp 1200 auf Entwickler entfielen. Damit einher ging auch, dass die Zahl laufender Spieleentwicklungen von 221 auf 179 sank. Darin noch nicht mit inbegriffen sind Studios wie Piranha Bytes, für die aktuell ein Käufer gesucht wird.

Für das Gesamtjahr wird ein EBIT von 600 bis 800 Millionen Euro erwartet. Beim EBIT handelt es sich aber um das Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Unterm Strich kommt für den Berichtszeitraum so ein Minus von 1,7 Milliarden Kronen (entspricht ca 155 Millionen Euro) zustande.

Umstrukturierungen laufen weiter

Vom selbst gesteckten Ziel, die Nettoverschuldung bis zum Ende des Geschäftsjahres am 31. März unter acht Milliarden Kronen zu bringen wird aber verfehlt werden. An den bereits eingeleiteten Sparmaßnahmen wird man deshalb festhalten. Einige dieser Maßnahmen sollen dazu beitragen, den Schuldenstand danach aber „signifikant“ zu senken. Weshalb man an den langfristigen Zielen dazu festhält.

Dass man auf signifikante Effekte verweist könnte auch bedeuten, dass man bei einigen Tochterfirmen bereits vor einer Entscheidung steht. Das kann natürlich der Verkauf von Firmen sein, das kann aber auch eine Schließung bedeuten. Für Piranha Bytes und weitere Entwicklerstudios ist die Zukunft noch nicht geklärt.

Enttäuschte Investoren

Dass die Aktionäre sich mehr erhofft haben wird am Aktienkurs des Unternehmens deutlich. Lag dieser am Vorabend noch bei 21.20 Kronen stürzte er nach Veröffentlichung der Zahlen um 20 Prozent ab und liegt aktuell noch bei knapp unter 17 Kronen. Es bleibt abzuwarten, ob das Unternehmen tatsächlich seine mittel- bis langfristigen Ziele erreichen kann. Bis dahin wird es wohl noch einige Schließungen und/oder Verkäufe zu berichten geben. Man kann nur hoffen, dass sich Käufer finden und Schließungen die Ausnahme werden. Auch für das deutsche Studio Piranha Bytes sollen ja Gespräche mit Interessenten laufen.

Von Strateger

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